Der Kunstbrücke-Panketal-Jahresrückblick (1. Teil)

Das Kulturjahr des Kulturvereins „Kunstbrücke Panketal e.V.“ begann 2019 am Sonnabend, den 30. März. An diesem Tag fand ab 17:00 Uhr das 5. Benefiz-Konzert in der St. Annen Kirche zugunsten der Bürgerstiftung Panketal statt.

Den musikalischen Schwerpunkt dieses Abends bildete das Werk des Komponisten Antonio Vivaldi, der in seiner Zeit als Leiter eines Mädchenorchesters in Venedig zahlreiche Konzerte für Violine und Orchester schrieb.
Das Konzert G-Dur für Violine und Orchester wurde von dem erst 11-jährigen Geiger Jaspar Schwartinski vorgetragen.
Das im Vergleich dazu umfangreichere Konzert B-Dur für Violine, Violoncello und Orchester wurde von den 19 und 21-jährigen Schülern Maxim Zhdanov (Violine) und Viet Anh Pam (Violoncello) zu Gehör gebracht.

Im kammermusikalischen Teil erklangen zwei Werke für zwei Violinen von J. Aubert und Max Reger, ein Trio von Thurlough O`Carolan, das Scherzo aus der „FAE-Sonate“ von Johannes Brahms sowie drei kurze Stücke von Niels Templin.

Der singende Gemeindepfarrer Wolf A. Fröhling brachte außerdem Lieder von des Wiener Komponisten Georg Kreisler zu Gehör.

Den großartigen Abschluß des diesjährigen Konzertes bilden drei Orchesterstücke,
Der Marsch von Martin Rätz gab bereits ganz jungen Geigern, der Jüngste Spieler war erst sechs Jahre alt, die Möglichkeit im Orchester mitzuwirken.
Die für Orchester arrangierten Folklore-Stücke "Korobuschka" (russisch) und "Bulgar aus Odessa" (Klezmer) bildeten den schwungvollen Abschluß des Konzertes,
Durch die Instrumentierung mit Streichern, Bläsern, Pauken und Xylophon erschienen diese Stücke in farbenfrohen und klanglich unerwartetem Gewand, mit garantierter "Ohrwurmqualität".

Die Einnahmen aus dem Konzert kamen der Bürgerstiftung Panketal zugute. Die Bürgerstiftung hilft z.B. in Not geratenen Bürgern Panketals mit zinslosen Darlehen oder organisatorischer Unterstützung bei Problemen.

Hoher Besuch bei der Kunstbrücke - Ministerin für Kultur und Wissenschaft besuchte Panketaler Verein

Am Montag, den 8. April 2019 besuchte die brandenburgische Landesministerin für Kultur, Martina Münch, in Begleitung von Landtagspräsidentin Britta Stark den Landkreis Barnim.
Erste Station war der Besuch des Kulturvereins Kunstbrücke Panketal e.V., dessen Schirmherrin Britta Stark seit kurzem ist.
Für diesem Zweck stellte Panketals Bürgermeister Max Wonke das Foyer des Rathauses zur Verfügung, sodass das Treffen an dem erst kürzlich von der Gemeinde durch Schenkung erhaltenen Konzertflügel beginnen konnte. Darauf begleitet von Karin Zapf trug der erst 11Jahre junge Geiger Jaspar Schwartinsky mit erfrischendem Schwung Violinstücke von Antonio Vivaldi und seinem Lehrer Niels Templin vor.

In einer darauf folgenden Präsentation erklärte Niels Templin, gleichzeitig Vorsitzender des Vereins Kunstbrücke Panketal e.V. das Grundanliegen des vor fünf Jahren gegründeten Vereins, sprach über das Erreichte, gab einen Ausblick auf künftige Projekte - wie die bevorstehenden 5. Panketaler Kulturtage - und verwies auf zukünftige Herausforderungen wie die Errichtung eines Bürgerhauses, eines größeren Konzertsaales und den Ausbau des wohnortnahen Musikschulunterrichts in Panketal.

Lesung im Bus - Autor Thilo Reffert las auf dem Rathausfest aus seinem neuen Kinderbuch "Linie 912"

Der Ort der Lesung war mit Bedacht gewählt: Während sich das Wetter rings um das Panketaler Rathaus nicht zwischen Wind, Regentropfen oder einfach nur bewölktem Himmel entscheiden konnte, war es in dem weiß-grünen Bus der Barnimer Verkehrsbetriebe gemütlich warm. Um 11:30 und etwas nach 12:30 (leichte Verspätungen gehören im ÖPNV ja dazu) hatten kleine und große Besucher des Rathausfestes die Gelegenheit, dem Panketaler Autor Thilo Reffert über die Schulter bzw. ins Gesicht zu schauen und an einem Teil seiner nagelneuen Geschichten rund um die "Linie 912" teilzuhaben.
Musikalisch begleitet wurde der Autor von jungen Musikschülern aus Eberswalde, Bernau und Panketal, angeleitet von Niels Templin. Panketals Buchhändlerin Sabine Bache von der Buchhandlung "Fabula" übernahm den Verkauf der Bücher, welche der Autor anschliessend auf Wunsch signierte.

Zwischen dem 04. und dem 17. Mai fanden zum fünften Mal in Folge die Panketaler Kulturtage statt – eines der Markenzeichen des Kulturvereins „Kunstbrücke Panketal e.V.“.
Fünf Veranstaltungen, von musikalischer Lesung über Kunstausstellung in der Rathaus-Galerie, Konzerte für Familie und Erwachsene bis hin zu Friedrich II als Komponisten gab es vielfältige Angebote, welche von zahlreichen Besuchern rege genutzt wurden.

Zum Auftakt lud der inzwischen schon mehrfach in Panketal gastierende Schauspieler Alexander Bandilla ein zu einer Lesung von Texten des bedeutenden märkischen Dichters Theodor Fontane, der während seiner Wanderungen durch die Mark Brandenburg auch in Buch und Zepernick Station machte. Im zweiten Teil der literarischen Reise entführte Bandilla die Zuhörer ins alte England und Schottland. Balladen von Mord und Totschlag, Spuk und Betrug zogen die Gäste vollends in ihren Bann. Harfinist Soeren Wendt begleitete den Schauspieler einfühlsam mit seinen Saiteninstrumenten.

Am Dienstag, den 7. Mai, fand die Vernissage zur Kunstausstellung in der Galerie des Panketaler Rathauses statt. Kreative Kinder aus dem Hort Zepernick sowie aus der Wilhelm-Conrad-Roentgen-Gesamtschule stellen ihre sehr unterschiedlichen Kunstwerke aus. Das Repertoire der Bilder der Klassen 7 bis 13 reicht dabei von Variationen eines Bildes von Marc Chagall über die Medusa, Körperstudien bis hin zu architektonischen Übungen und Großstadtansichten. Mitglieder der Singschule der St. Annen Kantorei unter der Leitung von Karin Zapf begleiteten die Eröffnung mit musikalisch-witzigen Stücken nach Fersen von James Krüss. Die vielseitige Ausstellung war bis ca. Mitte Juni erlebbar.

Zu einem Familienkonzert der besonderen Art ludt die „Kunstbrücke“ am Sonnabend, den 11. Mai ab 15:00 Uhr in das Forum der Grundschule Zepernick ein. Aufgeführt wurde von der Singschule der St. Annen Kantorei (Leitung Karin Zapf) sowie von Orchestermusikern unter der Leitung von Niels Templin Engelbert Humperdincks Kinderoper „Hänsel und Gretel“. Pauken und Trompeten ließen das Forum erzittern, bevor Geigen, Bratschen, Cello und Flöten mit leisen Tönen übernahmen. Die zahlreichen Zuhörer auf den Rängen kamen voll auf ihre Kosten.

Am Sonntag, den 12. Mai ging es ab 17:00 Uhr im Forum der Grundschule Zepernick beschwingt weiter: Mit einem Akkordeonkonzert von Musico Aldente, der Balg-Band-Barnim und der Berliner Sängerin Ulrike Hanitzsch.
Zwei wichtige Aspekte der Arbeit des Vereins „Kunstbrücke Panketal e.V.“ sind einerseits die musikalische Förderung von Kindern und Jugendlichen in Panketal sowie andererseits die Einbeziehung ortsansässiger Künstler in die Gestaltung von Veranstaltungen.
Beiden Aspekten trug das Akkordeonkonzert besonders Rechnung.
Die Mitglieder der Akkordeon-Orchester „Balg Band Barnim“ und „Musico Aldente“ sind zum überwiegenden Teil Jugendliche und junge Erwachsene, die aus Panketal oder den umliegenden Orten kommen. In Schwanebeck unter der Leitung von Kathrin Weißig und in Zepernick unter der Leitung von Jenny Seemann haben sie in der Musikschule Fröhlich zunächst beim Unterricht in kleineren Gruppen ihr musikalisches Rüstzeug erworben und dann im jeweiligen Orchester ihre musikalische Heimat gefunden.
Dazu kommen bei der „Balg Band Barnim“, die den ersten Teil des Konzertes bestritt, eigens für das Orchester komponierte Stücke von Wanja Weißig.
Im zweiten Teil des Konzertes, gespielt vom Orchester „Musico Aldente“,brachte die Sängerin Ulrike Hanitzsch, die bereits 2018 mit einem sehr beeindruckenden Tangokonzert in Panketal zu erleben war, ihre ausdrucksstarke Stimme zu Gehör. Das begeisterte Publikum bedankte sich für schwungvolle Musik, gelungene Showeinlagen und eine überzeugende Gesangsleistung mit viel Beifall und erhielt natürlich eine Zugabe.

Klassisch beschlossen die 5. Panketaler Kulturtage ihr Programm. Die Musikwissenschaftlerin und derzeitige Präsidentin des Brandenburger Landtages, Ulrike Liedke, las am 17. Mai ab 19:30 im Forum der Grundschule Zepernick aus ihrem Buch „Ich bin Komponist – Friedrich der II. als Musiker“.
Liedke stellte insbesondere den Widerspruch zwischen einem diverse grausame Kriege beginnenden König und Friedrichs zweitem Ich als einfühlsamer Komponist heraus.
Passend dazu brachten Solo- und Orchestermusiker unter der Leitung von Niels Templin Musik aus der Feder Friedrich des II. sowie seiner Schwester Anna Amalia und seines Bruders Prinz Heinrich zu Gehör – selten gehörte Vorklassik, die zu Unrecht etwas in Vergessenheit geraten ist.

Fortsetzung folgt

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