Weihnachtskonzert 15. Dezember 2017

Mit „Tochter Zion“ hinaus in die Nacht – Panketaler Weihnachtskonzert in neuer Dimension

Der Beifall ebbt nicht ab. Immer wieder verbeugen sich die Mitwirkenden des 3. Panketaler Weihnachtskonzertes vor dem begeisterten Publikum in der Zepernicker St. Annenkirche. Niels Templin, der heute in dreifacher Funktion als Orchesterleiter, erster Geiger und Vorsitzender des Vereins „Kunstbrücke Panketal e.V.“ vor den gut 70 Gästen steht, gibt das Zeichen zur Zugabe. Das Orchester setzt erneut ein, und gleich darauf hebt das Publikum die Stimme zur dritten Strophe von „Tochter Zion“, einem der populärsten christlichen Lieder zum Advent. Dieses warmherzige Lied von Händel setzt den stimmungsvollen Schlusspunkt unter ein durchweg gelungenes und hochkarätig besetztes Konzert.

Den Auftakt bildet Henry Purcells „Trumpet Tune“ für zwei Trompeten und Streicher. Leonard Templin und Theo Wendt überzeugen an den Trompeten und präsentieren einen beherzten Konzertauftakt. Corellis „Weihnachtskonzert“ bringt den ersten Höhepunkt des Abends. Frederike und Niels Templin an den Violinen sowie Tanja Wilke am Violoncello erfüllen die Noten dieses concerto grosso mit Leben und Tönen. Es schließt sich der erste Auftritt der Berliner Sopranistin Sandra Volkholz an. Die in Berlin und Paris studierte Sängerin präsentiert Mozarts „Laudate dominum“, am Klavier begleitet von dem ebenfalls aus Berlin stammenden Musiker Arvid Kapuscinski und Streichern des Orchesters.

John Stanleys „Trumpet Voluntary“ setzt einen Trennstrich zwischen Mozart und dem folgenden Johann Sebastian Bach. Die aus Bernau stammende Flötistin Hanna Keller, die 2016 in Luzern ihr Masterstudium im Fach Querflöte erfolgreich abschloss, brilliert mit ihrer Darbietung von Bachs „Ouvertüren-Suite in h-Moll“ und sorgt für echte Begeisterung unter den Zuhörern. Pachelbels Klassiker „Kanon d-Dur“ für drei Stimmen und Basso continuo bildete einen passenden Übergang zum zweiten Auftritt der Sopranistin Sandra Volkholz, die das Publikum mit dem Stück „Schafe können sicher weiden“ aus J. S. Bachs Jagdkantate in andächtige Stimmung versetzt. Mit Händels „Tochter Zion“ - dargeboten von allen Mitwirkenden des festlichen Konzertabends - schließt das Weihnachtskonzert und entlässt die Besucher in eine hoffnungsfrohe Adventszeit.

„In Anlehnung an die Musizierpraxis des 17. und frühen 18. Jahrhunderts, also der Entstehungszeit des Großteils der heute gehörten Stücke, habe ich das Orchester vom 1. Pult aus geleitet“ erklärt der sichtlich zufriedene Niels Templin im Anschluss. „ Den klassischen Dirigenten gab es erst später. Jetzt bin ich nur noch glücklich und vor allem den Solisten und Musikern für diese wirklich sehr gute Leistung dankbar! Es ist auch toll, hier im Ort auf eine so gute Resonanz für Kultur und Musik zu treffen.“ Sandra Volkholz, zum ersten Mal in Panketal auftretend, ergänzt: „Bemerkenswert ist, dass es Herrn Templin gelingt, ehemalige Musikschüler und heutige Profimusiker für solche Projekte zu gewinnen. Diese Kontinuität belegt eine hohe Identifikation der Beteiligten mit ihrer Heimat und den verantwortlichen Personen. Toll auch, dass es hier dieses bürgerschaftliche Engagement für die Kultur gibt.“

Unter Hinweis auf die nächsten Aktivitäten der „Kunstbrücke Panketal e.V.“ wie das Benefizkonzert zu Gunsten der Bürgerstiftung Panketal am 3. März 2018 bedankte sich auch deren Vorstandsvorsitzende, Frau Dr. Sigrun Pilz, ganz herzlich beim Hauptverantwortlichen dieses Abends und stellte fest: „Eine solche Einsatzbereitschaft, ein solches Brennen für die Kultur – das ist nicht selbstverständlich und bedarf umso mehr der Würdigung durch uns Bürger.“

Thorsten Wirth

 

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